Ausstrahlungsgymnastik: Heute schon gelächelt?

Wussten Sie, dass Sie Lächeln trainieren können? In Zeiten von Corona ist uns das Lächeln sicher vergangen. Doch wir sollten es wiedergewinnen. Denn wenn Sie Ausstrahlung behalten wollen oder erreichen möchten, gibt es eine handfeste Grundregel. Lassen Sie nicht zu, dass der Stress Ihre Ausstrahlung oder Ihre Wirkung maßgeblich vermindert.

Denn das Ergebnis wird sein: Ihr Gegenüber spürt diesen Zustand, wenn er über ein Mindestmaß an Empathie verfügt. Zudem trainieren Sie durch Lächeln Ihre Gesichtsmuskulatur. Ein einfaches Lächeln bekommt man schon mit einem Muskel hin, im medizinischen Fachjargon heisst er zygomaticus major“.   

Lächeln ist neben Authentizität, Empathie und Überzeugungskraft Ihr wichtigstes Handwerkzeug in Kontakt mit Kunden, Mitarbeitern oder Führungskräften. Wer möchte Geschäfte anbahnen mit gestressten Menschen oder überlastete Mitarbeiter sowie Vorgesetzte täglich krisengeschüttelt erleben.

Gerade in Krisenzeiten sind Menschen mit guter Selbstführung oder Selbstregulation ein Signal an andere. Doch enorm gestresst sind wir aufgrund von Corona derzeit alle. Es hilft, wenn Sie zwischendurch einfach ab und an vor den Spiegel treten oder im Auto sitzen und lächeln, insbesondere, wenn sie sich wieder über einen langen Stau ärgern und eher dazu tendieren das Stirnrunzeln anzusetzen. Neben dem Effekt, dass Lächeln in stressigen Situationen ein gutes Training für sich selbst bedeutet, hat es auch einen weiteren medizinischen Effekt. Einen Neuronalen.

Unsere Spiegelneuronen sind ein Resonanzsystem im Gehirn. Sie ermöglichen, dass Gefühle und Stimmungen anderer Menschen beim Empfänger zum Erklingen gebracht werden. Das Gute an den Nervenzellen ist, dass sie bereits Signale aussenden, wenn wir eine Handlung nur beobachten. Nervenzellen reagieren ohne Einfluss des Verstandes. Es geschieht von selbst. Lächeln Sie also einfach. Trainieren Sie es trotz vieler stressiger Situationen. Probieren Sie es aus in Offline-Meetings, in Online-Meetings, im Gerichtssaal, im Krankenhaus, im Auto, zu Hause, oder auf der Straße. Im Gespräch mit anderen. Sie werden die schnelle Wirkung spüren und die positive Resonanz erfahren.

Elevator Pitch: Aus der Hüfte geschossen?

Ihr Lächeln ist im Business der „Door Opener“ für gute Gespräche. Und gleich danach folgt Ihr persönlicher Auftritt. Der nicht daneben gehen sollte. Denn dieser kann trainiert werden, wenn Sie wirklich gut werden wollen. Kein Präsentationswerkzeug fordert Menschen so heraus, wie der Elevator Pitch. Es liest sich so leicht, wenn es weit verbreitet heißt: Stellen Sie sich bitte in 2 Minuten vor. Oder stellen Sie Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung in 2 Minuten vor. 2 Minuten? „Das schieße ich doch aus der Hüfte“ sagen viele. Ein großer Irrtum, dem viele erliegen.

Denn ein „Elevator Pitch“ wird in der Regel gut vorbereitet und wirft dabei eine Menge Fragen auf. Welche Kleidung tragen Sie? Mit welchem Gangbild betreten Sie einen Raum? Kennen Sie Ihr eigenes Gangbild? Das ist das Bewegungsmuster des Körpers. Es hat sich seit Ihrer Kindheit in ihrem Körper gebildet und es ist so einzigartig wie Ihr Fingerabdruck. Wenn Sie es kennen, können Sie damit arbeiten. Nach der Körper -und Bewegungsarbeit fragt sich, welche Rhetorik folgt und wie klingt Ihre Stimme? Können Sie sich selbst oder Ihr Business auf den Punkt vorstellen? Sprechen Sie in einem angenehmen Tempo, ohne Ihr Gegenüber zu überfordern oder zu wenig Artikulation in der Aussprache zu formulieren?

Stimmarbeit: Heute schon trainiert?

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Schwingung ihrer Stimme nicht richtig ankommt. Das ist ungefähr so, als wäre der Keilriemen Ihres Autos verschliessen oder sogar porös. Stimmen brechen schnell weg, wenn sie zu lange unter Druck stehen. Insbesondere im Verkauf & Vertrieb gibt es viele, denen öfter die Stimme wegbricht, weil der Druck zu hoch ist. Aber auch in den Vorstandsetagen herrscht manchmal wegbrechende Stimmung. Allein Salbeibonbons kurzfristig lutschen bringt keinen nachhaltigen Effekt. Davon wird eine Stimme nicht stark. Es gibt also eine Menge Dinge, die ein Elevator Pitch in der Vorbereitung mit sich bringt.

In meinen Trainings habe ich vieles erlebt. Menschen, die bei ihrem ersten Durchlauf des Trainings ihre Nachnamen vergaßen, „Hi, ich bin der Georg“, Pause. „Ja, schön und weiter?“ „Äh“. Pause.  Die nicht wussten, wie alt sie sind. Die zu leise oder zu laut sprachen. Zu schnell, zu nervös und sich wunderten, dass sie wiederholt die Erfahrung machten, dass ihnen niemand zuhört. Dabei wird es leicht beim Zuhören, indem Sie Ihre Stimme schwungvoller einsetzen.

Denn dadurch machen Sie es Ihren Zuhörern leichter. Eine angenehme Stimmlage und ein annehmbares, gut verdauliches Sprechtempo erleichtern den Weg zu den Ohren Ihrer Zuhörer. Noch ein Tipp: Bitte nicht nuscheln. Noch besser: keine Silben verschlucken. Grundsätzlich aber: Nehmen Sie den Druck aus der Tube, besser aus der Stimme. Während bei einer Zahnpastatube bei zu hohem Druck lediglich die Paste durchs Badezimmer fliegt, bricht Ihnen in entscheidenden Sekunden die Stimme weg. Der Verlust ist deutlich höher.

Eingebrannt: Ihr Lächeln?

Ich habe in meinen Trainings viele Menschen erlebt, die entspannter wurden, lockerer, offener mit ihrer Rhetorik umgingen. Deren Stimme sich veränderte. Die auf einmal eine persönliche Vorstellung hinlegten, die sie so niemals von sich selbst vermutet hätten. Der Wow-Effekt. Alles ist möglich, wenn es trainiert wird. Denn kein Meister ist je vom Himmel gefallen. Denn über allem schwebt am Ende Ihres Elevator Pitchs Ihr Lächeln. Das bleibt bekanntermaßen am längsten im Gedächtnis haften.